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Andacht für die Woche vom 2. bis 8. Januar 2022 über den Psalm zum Jahreswechsel - Sup.i.R. Christian Klatt

Sat, 01 Jan 2022 23:00:01 +0000 von St. Andreas Springe

Ein wunderbarer Psalm voller Trost und Zuversicht ist uns für den Jahreswechsel gegeben:

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
            Meine Hilfe kommt vom Herrn,
            der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
            Siehe, der Hüter Israels 
            schläft noch schlummert nicht.
Der Herr behütet dich;
der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
            daß dich des Tages die Sonne nicht steche
            noch der Mond des Nachts.
Der Herr behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
            Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang
            von nun an bis in Ewigkeit.
Am Anfang dieses Psalms steht die bange Frage: „Woher kommt mir Hilfe?“ Eine Frage, die auch uns auf den Lippen liegt, wenn wir an die Ereignisse des Jahres 2021 zurückdenken. Das beschämende und für die Menschen dort schlimme Ende des militärischen Einsatzes in Afghanistan, das verheerende Hochwasser im Ahrtal und am Rhein, der wochenlange gewaltige Ausbruch des Vulkans auf La Palma, die immer noch bedrohliche Corona-Pandemie – das alles und vieles andere mehr hat uns deutlich gemacht, wie begrenzt unsere Macht und Möglichkeiten sind und wie brüchig die Sicherheiten, auf die wir bauen. Wir haben, abgesehen von einer lautstarken, aber kleinen Minderheit der Querdenker, untereinander auch viel Solidarität, Hilfsbereitschaft und Verantwortung erlebt, Gott sei Dank! Aber zu Beginn des neuen Jahres schauen wir mit viel Ungewissheit und manchen Sorgen nach vorn. „Woher kommt mir Hilfe?“
 
Von den Bergen, zu denen der Beter des Psalms aufschaut und wo damals überall die Kultstätten verschiedener Gottheiten standen, sicher nicht. Aber der Schöpfer des Himmels und der Erde, dem auch wir unser Leben verdanken, hat nicht nur seinem Volk Israel, sondern auch uns auf unserem Lebensweg immer wieder schützend und helfend zur Seite gestanden. „Behüten“, fünfmal kommt dieses Wort in diesen wenigen Versen vor, dazu noch einmal als Substantiv: „der Hüter Israels“. Paul Gerhardt hat das in seinem Neujahrslied (EG 58, 6) mit den Worten „Ach Hüter unsres Lebens“ aufgegriffen. Das ist geradezu die Eigenschaft unseres Gottes, dass er uns behüten und auch in Zeiten der Not seine Hand schützend über uns halten will. In Form eines Segens wird uns das im letzten Vers zum Jahreswechsel zugesprochen: „Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.“ Darauf wollen wir mit einem Kanon aus unserem Gesangbuch (EG 175) betend antworten:

Ausgang und Eingang, Anfang und Ende
liegen bei dir, Herr, füll du uns die Hände.

Bleiben Sie auch im neuen Jahr zuversichtlich und unter Gottes Schutz und Segen behütet!
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