Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
(1.Petrus 5,7 - Wochenspruch für den 15. Sonntag nach Trinitatis)
Wer von einem sorglosen Leben redet, stößt bei den Zuhörenden auf Verwunderung. Wir sind definitiv mit dem „Sorge-Gen“ ausgestattet. Wer ein sorgloses Leben predigt, wird schnell als Reaktion ein deutliches Kopfschütteln bekommen. Es ist doch offensichtlich das genaue Gegenteil der Fall!
Die einen haben zu wenig und sorgen sich deshalb. Sie gehen in Springe zur Tafel in der Jägerallee. Wie gut, dass es die Tafel gibt. Die anderen haben ihren Gefrierschrank gut gefüllt. Sie sorgen sich, ob das Essen und Trinken schmackhaft ist oder gesund oder so schön anzurichten wie im Fernsehen. Das Thema „Kleidung“ bereitet Sorgen. Die einen gehen in die Kleiderkammer ins DRK-Haus. Die anderen haben genug Kleidung. Sie sorgen sich, ob sie modisch genug ist, stilgemäß und gediegen. Sören Kierkegaard fasst diese Erfahrung in den schlichten Worten zusammen:
„Die Sorge ist das Verhältnis zum Leben.“
Darüber täuscht auch kein Ohnesorg-Theater hinweg und kein Potsdamer Lustschloss „Sanssouci“ – zu Deutsch „Sorgenfrei“.
Wer von einem sorglosen Leben redet, stößt bei den Zuhörenden auf Verwunderung. Wir sind definitiv mit dem „Sorge-Gen“ ausgestattet. Wer ein sorgloses Leben predigt, wird schnell als Reaktion ein deutliches Kopfschütteln bekommen. Es ist doch offensichtlich das genaue Gegenteil der Fall!
Die einen haben zu wenig und sorgen sich deshalb. Sie gehen in Springe zur Tafel in der Jägerallee. Wie gut, dass es die Tafel gibt. Die anderen haben ihren Gefrierschrank gut gefüllt. Sie sorgen sich, ob das Essen und Trinken schmackhaft ist oder gesund oder so schön anzurichten wie im Fernsehen. Das Thema „Kleidung“ bereitet Sorgen. Die einen gehen in die Kleiderkammer ins DRK-Haus. Die anderen haben genug Kleidung. Sie sorgen sich, ob sie modisch genug ist, stilgemäß und gediegen. Sören Kierkegaard fasst diese Erfahrung in den schlichten Worten zusammen:
„Die Sorge ist das Verhältnis zum Leben.“
Darüber täuscht auch kein Ohnesorg-Theater hinweg und kein Potsdamer Lustschloss „Sanssouci“ – zu Deutsch „Sorgenfrei“.
„Alle eure Sorge werft auf Gott; denn er sorgt für euch.“
Warum sagt der erste Petrus-Brief so etwas, wenn es doch kein sorgenfreies Lebens gibt? Weiß er es nicht? Doch er weiß es. Er macht keineswegs billige Versprechen. Er steht in einem breiten Strom urchristlicher Erfahrung und Überlieferung. Er weiß, dass Christus in all unseren Ängsten und Sorgen nah ist.
Jesus Christus ist nur ein Gebet weit entfernt. Der Brief hebt es hervor und betont es für die Zeit unseres Sterbens. Und wenn die Nähe von Jesus Christus für die sorgenvollste Zeit überhaupt zugesagt wird und fruchtbar gemacht wird, dann in den kleinen Sorgen des Alltags sowieso. So wird eine zweite Seite des erlösenden Sterbens von Christus deutlich. Wir erfahren Entlastung in den alltäglichen Sorgen. „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ Wir werden nicht um Sorgen herum geführt, aber wir werden hindurchgeführt.
Hört sich das nicht leichter an, als es ist?
Das kann so empfunden werden. Deshalb sollen gerade die Verantwortlichen in Gemeinde und Kirche auf die Sorgen der Menschen achten und ihnen Raum geben. Menschen zu stärken ist momentan sehr, sehr wichtig. Deshalb liegt mir persönlich gerade das Gebet mit dem Ruf „Herr, erbarme dich“ besonders am Herzen.
Martin Luther ruft uns zu: „Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über Deinem Haupte fliegen, kannst Du nicht ändern. Aber dass sie Nester in Deinem Haar bauen, das kannst Du verhindern.“ Ich beobachte in dieser Zeit ein sehr weit verbreitetes Redebedürfnis, das in vielen von uns zu spüren ist.
Was verbirgt sich in, mit und unter diesem aktuellen Drang nach Kommunikation?
Es sind viele versteckte Sorgen. Die durch die Pandemie erschwerte Kommunikation ist längst eine große Herausforderung. Wenn Sorgen kaum zur Sprache gebracht werden können, werden sie immer größer. Mit Sorgen umzugehen ist gemeinsam eher möglich als allein. Einander zuhören und füreinander beten ist die Medizin des Evangeliums.
Ich wünsche uns allen, dass wir dem Hinweis des Wochenspruchs von der Fürsorge Gottes Vertrauen entgegenbringen können. Und das aus einem doch triftigen Grund: die „Prediger der Sorge“ haben in vielen Medien Konjunktur. Es ist quasi eine alte Geschäftsidee. Sie rühren offen oder versteckt an unserem Sorgen-Gen. Sie haben jetzt Hochsaison. Stimmungsmache, die Sorgen und Ängste schürt, ist auch so furchtbar einfach. In diesem Zeiten packt sie einen bei der Angst, man kommt zu kurz und man kann sein Spaßbedürfnis nicht mehr ausleben. Die Angst davor wird durch solche Stimmungsmache zum Riesen. Die Sorge vor Corona wird von ihnen zum Zwerg erklärt.
Und sie mengen die schreckliche Schuldzuweisungen darunter, dass junge und lebenshungrige Menschen sich angeblich wegen der Verwundbarkeit der Risikogruppe einschränken muss. Wir können das durchaus sozialen Sprengstoff nennen. Stimmen, die Sorge dramatisieren, nützen uns in dieser schwierigen Situation noch weniger etwas als sonst.
Sie entlasten nicht.
Sie befreien nicht.
Sie üben nur das Schuldzuweisen ein.
„Alle eure Sorge werft auf ihn.“
Das will aber auch geübt sein. Denn unsere Sorge wächst nach. Nach und nach werden wir geübter und sicherer in der Unterscheidung, wofür wir selbst Sorge tragen müssen und wo Gott uns in seiner Fürsorge trägt.
Gehen Sie behütet Ihre Wege!
Eckhard Lukow
Pastor in St. Andreas Springe und St. Vincenz Altenhagen I
Warum sagt der erste Petrus-Brief so etwas, wenn es doch kein sorgenfreies Lebens gibt? Weiß er es nicht? Doch er weiß es. Er macht keineswegs billige Versprechen. Er steht in einem breiten Strom urchristlicher Erfahrung und Überlieferung. Er weiß, dass Christus in all unseren Ängsten und Sorgen nah ist.
Jesus Christus ist nur ein Gebet weit entfernt. Der Brief hebt es hervor und betont es für die Zeit unseres Sterbens. Und wenn die Nähe von Jesus Christus für die sorgenvollste Zeit überhaupt zugesagt wird und fruchtbar gemacht wird, dann in den kleinen Sorgen des Alltags sowieso. So wird eine zweite Seite des erlösenden Sterbens von Christus deutlich. Wir erfahren Entlastung in den alltäglichen Sorgen. „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ Wir werden nicht um Sorgen herum geführt, aber wir werden hindurchgeführt.
Hört sich das nicht leichter an, als es ist?
Das kann so empfunden werden. Deshalb sollen gerade die Verantwortlichen in Gemeinde und Kirche auf die Sorgen der Menschen achten und ihnen Raum geben. Menschen zu stärken ist momentan sehr, sehr wichtig. Deshalb liegt mir persönlich gerade das Gebet mit dem Ruf „Herr, erbarme dich“ besonders am Herzen.
Martin Luther ruft uns zu: „Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über Deinem Haupte fliegen, kannst Du nicht ändern. Aber dass sie Nester in Deinem Haar bauen, das kannst Du verhindern.“ Ich beobachte in dieser Zeit ein sehr weit verbreitetes Redebedürfnis, das in vielen von uns zu spüren ist.
Was verbirgt sich in, mit und unter diesem aktuellen Drang nach Kommunikation?
Es sind viele versteckte Sorgen. Die durch die Pandemie erschwerte Kommunikation ist längst eine große Herausforderung. Wenn Sorgen kaum zur Sprache gebracht werden können, werden sie immer größer. Mit Sorgen umzugehen ist gemeinsam eher möglich als allein. Einander zuhören und füreinander beten ist die Medizin des Evangeliums.
Ich wünsche uns allen, dass wir dem Hinweis des Wochenspruchs von der Fürsorge Gottes Vertrauen entgegenbringen können. Und das aus einem doch triftigen Grund: die „Prediger der Sorge“ haben in vielen Medien Konjunktur. Es ist quasi eine alte Geschäftsidee. Sie rühren offen oder versteckt an unserem Sorgen-Gen. Sie haben jetzt Hochsaison. Stimmungsmache, die Sorgen und Ängste schürt, ist auch so furchtbar einfach. In diesem Zeiten packt sie einen bei der Angst, man kommt zu kurz und man kann sein Spaßbedürfnis nicht mehr ausleben. Die Angst davor wird durch solche Stimmungsmache zum Riesen. Die Sorge vor Corona wird von ihnen zum Zwerg erklärt.
Und sie mengen die schreckliche Schuldzuweisungen darunter, dass junge und lebenshungrige Menschen sich angeblich wegen der Verwundbarkeit der Risikogruppe einschränken muss. Wir können das durchaus sozialen Sprengstoff nennen. Stimmen, die Sorge dramatisieren, nützen uns in dieser schwierigen Situation noch weniger etwas als sonst.
Sie entlasten nicht.
Sie befreien nicht.
Sie üben nur das Schuldzuweisen ein.
„Alle eure Sorge werft auf ihn.“
Das will aber auch geübt sein. Denn unsere Sorge wächst nach. Nach und nach werden wir geübter und sicherer in der Unterscheidung, wofür wir selbst Sorge tragen müssen und wo Gott uns in seiner Fürsorge trägt.
Gehen Sie behütet Ihre Wege!
Eckhard Lukow
Pastor in St. Andreas Springe und St. Vincenz Altenhagen I