© dz.

Andacht für die Woche vom 6. bis 12. Dezember 2020 von Sup. i. R. Christian Klatt

Sat, 05 Dec 2020 17:29:40 +0000 von St. Andreas Springe

„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“
(Luk. 21, 28)

„Kopf hoch“, sagen oder hören wir manchmal, wenn sich Niedergeschlagenheit und trübe Stimmung breit machen. Gerade in dunklen und schwierigen Zeiten ist es wichtig, den Kopf nicht sinken zu lassen oder gar den Kopf zu verlieren, sondern tapfer nach vorn zu schauen und auf bessere Zeiten zu hoffen. Aktuell geben die neuesten Nachrichten Grund zur Hoffnung. Ein Impfstoff gegen das Corona-Virus ist in Sicht, und es dauert wohl nicht mehr lange, dass er zum Einsatz kommen kann. Ob dann diese schlimme Pandemie bald überstanden sein wird? Wir wollen es hoffen! Also: „Kopf hoch!“
Der neue Wochenspruch erinnert an diesen gut gemeinten Ruf der Ermutigung. Allerdings ist er sehr viel persönlicher formuliert. „Seht auf und erhebt eure Häupter“ – wer so redet, der weiß genau, wie sehr Angst und Sorge auf die Stimmung drücken können, und der nimmt das auch ernst. Dieser Wochenspruch stammt aus einer Rede Jesu, in der er Gefahren und Bedrohungen für unsere Welt heraufkommen sieht, wie sie ja tatsächlich auch immer wieder geschehen. Und das hat dann verheerende Folgen: „Auf Erden wird den Völkern bange sein, und die Menschen werden vergehen vor Furcht.“ Das sind drastische Worte, aber übertrieben sind sie nicht. Die Realitäten in dieser Welt sind tatsächlich oft zum Erschrecken, wie wir in diesem Jahr bis in die jüngsten Tage hinein erlebt haben. Jesus geht darüber nicht mit ein paar schönen Worten hinweg. Und er belässt es auch nicht einfach bei  einem „Kopf hoch“, sondern sagt: „Seht auf und erhebt eure Häupter.“

Mit diesen Worten sind ja nicht bloß unsere Augen und Köpfe angesprochen, sondern vor allem unsere Herzen. In den Herzen muss das beginnen, dass wir aus trüber Stimmung und Zukunftssorgen herauskommen. Aber nicht dadurch, dass wir nun selber all unseren Mut zusammennehmen, sondern: „weil sich eure Erlösung naht.“ Statt „Erlösung“ hätte Jesus auch „Erlöser“ sagen können: „weil sich euer Erlöser naht.“ Denn er selbst ist es ja, der auf uns zukommt, um uns Gottes Nähe und Beistand zu bezeugen. Er bringt nicht die Lösung aller Probleme. Aber er will uns aus aller Verzagtheit und Sorge erlösen und uns freimachen zu fröhlicher Hoffnung und tapferem Tun. Ihm gehen wir entgegen, nicht nur in der Vorbereitung auf Weihnachten, sondern ein Leben lang, bis er uns heimruft in seine Ewigkeit. Dann wird sich erfüllen, was wir mit der letzten Strophe des Wochenliedes am 2. Advent (EG 7) anstimmen:

„Da wollen wir all danken dir,
unserm Erlöser, für und für;
da wollen wir all loben dich
zu aller Zeit und ewiglich.“

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit im Advent. Bleiben Sie behütet!

Christian Klatt
Bestätigen

Bist du sicher?