Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.
Hebräer 3,15
Es ist dunkel im Kinderzimmer, aber die Tür zum erleuchteten Flur soll offen bleiben. So hört man natürlich auch, dass noch längst keine Ruhe eingekehrt ist nach der Gute-Nacht-Geschichte, die diesmal aus der Kinderbibel stammt.
Hebräer 3,15
Es ist dunkel im Kinderzimmer, aber die Tür zum erleuchteten Flur soll offen bleiben. So hört man natürlich auch, dass noch längst keine Ruhe eingekehrt ist nach der Gute-Nacht-Geschichte, die diesmal aus der Kinderbibel stammt.
- Hast du Gott eigentlich schon mal gehört?
- Nö, der sagt nix, der hört nur zu.
- Aber früher hat er doch was gesagt!
- Na ja, vielleicht hat er jetzt die Nase voll, weil er alles schon Millionen Mal gesagt hat.
- Aber zu mir nicht. Warum spricht er dann nicht mit mir?
- Zu mir auch nicht. Aber ich weiß schon, was er sagen würde.
- Und, machst du das dann immer?
- Nö, nur, wenn ich Lust dazu habe.
- Und dann sagt er noch immer nix?
- Nee, dazu hat er dann Mama oder Papa …
Diese kleine Szene kommt mir oft in den Sinn, wenn ich Bibelstellen lese, in denen Gott spricht. Die meisten finden sich wohl im Alten Testament. Da scheint der äußere Dialog mit Gott noch sehr selbstverständlich; z.B. als Abraham Gott immer wieder bittet, die Stadt Sodom zu verschonen (1. Mose 18, 16-33). Oft spricht Gott auch durch Boten, durch seine Engel. Im Neuen Testament ist eine direkte Rede Gottes viel seltener beschrieben, wie z.B. bei der Taufe Jesu. „Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe. (Matthäus 3, 17).
Der Spruch für diese Woche aus dem Hebräerbrief im Neuen Testament mahnt uns, auf Gottes Stimme zu hören: Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. … wie damals eure Vorfahren, als sie auf dem langen Weg durch die Wüste immer wieder von Gott abfielen, ja, sich sogar gegen ihn aufgelehnt haben – so geht dieser Text inhaltlich weiter. Er ist Teil einer langen Lehr- und Mahnpredigt eines hoch gebildeten Christen jüdischer Abstammung. Er richtete sie vermutlich zwischen 60 und 80 nach Christi Geburt an eine christliche Gemeinde in Italien, die bereits Verfolgungen überstanden hatte, Irrlehren und falschen Propheten ausgesetzt gewesen war, dann aber abgestumpft, mutlos und träge wurde. Die Hörer waren keine Zeitgenossen des Messias mehr, durch den sie Gottes Stimme so klar hätten hören können. Und ihre Herzen waren nicht so direkt berührt worden wie die seiner Jünger. Die Zeit bis zu seiner Wiederkunft wurde ihnen zu lang, wie damals den Israeliten der Weg ins gelobte Land. Das Murren auf einer solchen Durststrecke ist zutiefst menschlich und kommt uns gerade in diesen Zeiten sicher sehr bekannt vor. Denn die Hoffnung ist wie ein loderndes Feuer: Sie braucht immer wieder neue Nahrung, um zu brennen. Es gibt viele äußere Einflüsse, die ein Feuer erlöschen lassen, bevor es genügend gewärmt hat.
Neue Nahrung soll für die ersten Christen nicht nur die Erinnerung an den Willen Gottes sein, wie er durch Jesus Christus gelebt und erklärt wurde, sondern auch die Erinnerung an die Treue Gottes, die ihre Vorfahren seit Abraham erlebt hatten.
Gott ist treu! Obwohl er doch, um es mit den Worten des Kindes am Anfang auszudrücken, schon längst die „Nase voll“ haben könnte, wenn man die Geschichten der Bibel und auch unsere eigenen Lebensgeschichten bedenkt. Aber was hilft ihm eigentlich, dass er nicht verstockt und sich auflehnt gegen die Menschen? Ich glaube, es ist der Kontakt zu den Menschen, die ihn hören und ihm antworten mit Worten oder Taten. Ich muss zugeben, dass ich nicht immer zu diesen Menschen gehöre.
Manchmal ist es einfach viel zu laut um mich herum. Und ich kann diesen äußeren Dialog, von dem so oft im Alten Testament erzählt wird, auch nicht innerlich führen.
Der Spruch für diese Woche aus dem Hebräerbrief im Neuen Testament mahnt uns, auf Gottes Stimme zu hören: Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. … wie damals eure Vorfahren, als sie auf dem langen Weg durch die Wüste immer wieder von Gott abfielen, ja, sich sogar gegen ihn aufgelehnt haben – so geht dieser Text inhaltlich weiter. Er ist Teil einer langen Lehr- und Mahnpredigt eines hoch gebildeten Christen jüdischer Abstammung. Er richtete sie vermutlich zwischen 60 und 80 nach Christi Geburt an eine christliche Gemeinde in Italien, die bereits Verfolgungen überstanden hatte, Irrlehren und falschen Propheten ausgesetzt gewesen war, dann aber abgestumpft, mutlos und träge wurde. Die Hörer waren keine Zeitgenossen des Messias mehr, durch den sie Gottes Stimme so klar hätten hören können. Und ihre Herzen waren nicht so direkt berührt worden wie die seiner Jünger. Die Zeit bis zu seiner Wiederkunft wurde ihnen zu lang, wie damals den Israeliten der Weg ins gelobte Land. Das Murren auf einer solchen Durststrecke ist zutiefst menschlich und kommt uns gerade in diesen Zeiten sicher sehr bekannt vor. Denn die Hoffnung ist wie ein loderndes Feuer: Sie braucht immer wieder neue Nahrung, um zu brennen. Es gibt viele äußere Einflüsse, die ein Feuer erlöschen lassen, bevor es genügend gewärmt hat.
Neue Nahrung soll für die ersten Christen nicht nur die Erinnerung an den Willen Gottes sein, wie er durch Jesus Christus gelebt und erklärt wurde, sondern auch die Erinnerung an die Treue Gottes, die ihre Vorfahren seit Abraham erlebt hatten.
Gott ist treu! Obwohl er doch, um es mit den Worten des Kindes am Anfang auszudrücken, schon längst die „Nase voll“ haben könnte, wenn man die Geschichten der Bibel und auch unsere eigenen Lebensgeschichten bedenkt. Aber was hilft ihm eigentlich, dass er nicht verstockt und sich auflehnt gegen die Menschen? Ich glaube, es ist der Kontakt zu den Menschen, die ihn hören und ihm antworten mit Worten oder Taten. Ich muss zugeben, dass ich nicht immer zu diesen Menschen gehöre.
Manchmal ist es einfach viel zu laut um mich herum. Und ich kann diesen äußeren Dialog, von dem so oft im Alten Testament erzählt wird, auch nicht innerlich führen.
Manchmal treffe ich auch niemanden, der mir seine Worte übersetzt.
Manchmal weigere ich mich, die Übersetzung anzuhören, weil mir das Tun, das daraus folgen müsste, zu anstrengend bis qualvoll erscheint.
Dann bleibt auch mir, nur zu murren. Aber so lange bewegt sich noch etwas in mir, und ich verstocke und verhärte nicht so schnell. So kann dann der „Sagt nix – hört nur zu“ mir irgendwann wieder kräftig ins Wort fallen.
Gabriele und Wilhelm Niedernolte, Eldagsen
Manchmal weigere ich mich, die Übersetzung anzuhören, weil mir das Tun, das daraus folgen müsste, zu anstrengend bis qualvoll erscheint.
Dann bleibt auch mir, nur zu murren. Aber so lange bewegt sich noch etwas in mir, und ich verstocke und verhärte nicht so schnell. So kann dann der „Sagt nix – hört nur zu“ mir irgendwann wieder kräftig ins Wort fallen.
Gabriele und Wilhelm Niedernolte, Eldagsen