„Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“
1. Joh. 3, 8 - Wochenspruch für den Sonntag Invocavit
Im Kirchenjahr hat jetzt die Passionszeit begonnen, die Zeit, die dem Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu gewidmet ist. Was in den Evangelien darüber berichtet wird, ist eine Abfolge von lauter schlimmen Ereignissen: der Verrat durch einen seiner Jünger, die heimtückische Gefangennahme, das fadenscheinige Verhör vor Gericht, die anschließenden Folterungen und Demütigungen, schließlich die schändliche Hinrichtung am Kreuz. Doch der Wochenspruch für den ersten Sonntag in der Passionszeit wirft auf diese dunklen Szenen ein helles Licht: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ Will sagen: Nicht Jesus ist am Ende vernichtet worden, sondern durch ihn sind „die Werke des Teufels“ zerstört worden.
1. Joh. 3, 8 - Wochenspruch für den Sonntag Invocavit
Im Kirchenjahr hat jetzt die Passionszeit begonnen, die Zeit, die dem Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu gewidmet ist. Was in den Evangelien darüber berichtet wird, ist eine Abfolge von lauter schlimmen Ereignissen: der Verrat durch einen seiner Jünger, die heimtückische Gefangennahme, das fadenscheinige Verhör vor Gericht, die anschließenden Folterungen und Demütigungen, schließlich die schändliche Hinrichtung am Kreuz. Doch der Wochenspruch für den ersten Sonntag in der Passionszeit wirft auf diese dunklen Szenen ein helles Licht: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ Will sagen: Nicht Jesus ist am Ende vernichtet worden, sondern durch ihn sind „die Werke des Teufels“ zerstört worden.
„Werke des Teufels“? Gibt es den Teufel überhaupt? Im Neuen Testament ist viel von ihm die Rede. Im Evangelium des Sonntags Invocavit (Mt. 4, 1-11) wird sogar erzählt, dass Jesus selbst sich der verführerischen Angebote des Teufels erwehren musste, der ihm offenbar in leibhaftiger Gestalt begegnete. Diese Vorstellung einer Teufelsfigur, egal ob sichtbar oder unsichtbar, erscheint mit unserem heutigen Weltbild nicht mehr vereinbar. Doch der Schriftsteller Franz Kafka hat dies als eine müßige Frage entlarvt: „An den Teufel brauche ich nicht zu glauben, denn mehr Teuflisches, als in der Welt da ist, gibt es nicht.“
In der Tat: Immer wieder bricht sich das Böse in einer Weise Bahn, die uns geradezu sprachlos macht. In diesen Tagen wurde zum Beispiel wieder an den rassistischen Mordanschlag von Hanau genau vor einem Jahr erinnert. Anderes, wie der massive Missbrauch an Kindern, bleibt oft im Verborgenen. Und was die Menschen in den Kriegs- und Terrorgebieten erleiden müssen, kann man nur als Hölle auf Erden beschreiben. Alle diese Untaten geschehen durch Menschenhand. Und doch kommt es einem dann so vor, als seien teuflische Mächte am Werke.
Das hat, Gott sei es geklagt, seit den Zeiten von Jesus nie aufgehört. Der Wochenspruch aber will uns davor bewahren, dass wir uns von all dem Unheil lähmen lassen. Stattdessen ruft er uns in Erinnerung, dass durch das Erscheinen des Gottessohnes ein anderer Geist in unserer Welt wirksam geworden ist. Dem Hass hat Jesus die Liebe entgegengesetzt, der Menschenverachtung die Versöhnung, der Selbstsucht die Barmherzigkeit, der Zwietracht den Frieden. Dies alles in dem Vertrauen darauf, dass Gott uns Menschen nicht dem Verderben, dem „Teufel“ preisgeben will.
So möchte ich den Wochenspruch als einen Anstoß verstehen, dass wir die Augen vor dem Leid ringsum nicht verschließen, dass wir dem Bösen tapfer entgegentreten und dass wir dem guten Geist Jesu Raum geben in unserem Zusammenleben mit unseren Mitmenschen. „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre“ – und uns zu guten Boten seines Friedens mache.
Bleiben Sie zuversichtlich und behütet!
Ihr
Christian Klatt
In der Tat: Immer wieder bricht sich das Böse in einer Weise Bahn, die uns geradezu sprachlos macht. In diesen Tagen wurde zum Beispiel wieder an den rassistischen Mordanschlag von Hanau genau vor einem Jahr erinnert. Anderes, wie der massive Missbrauch an Kindern, bleibt oft im Verborgenen. Und was die Menschen in den Kriegs- und Terrorgebieten erleiden müssen, kann man nur als Hölle auf Erden beschreiben. Alle diese Untaten geschehen durch Menschenhand. Und doch kommt es einem dann so vor, als seien teuflische Mächte am Werke.
Das hat, Gott sei es geklagt, seit den Zeiten von Jesus nie aufgehört. Der Wochenspruch aber will uns davor bewahren, dass wir uns von all dem Unheil lähmen lassen. Stattdessen ruft er uns in Erinnerung, dass durch das Erscheinen des Gottessohnes ein anderer Geist in unserer Welt wirksam geworden ist. Dem Hass hat Jesus die Liebe entgegengesetzt, der Menschenverachtung die Versöhnung, der Selbstsucht die Barmherzigkeit, der Zwietracht den Frieden. Dies alles in dem Vertrauen darauf, dass Gott uns Menschen nicht dem Verderben, dem „Teufel“ preisgeben will.
So möchte ich den Wochenspruch als einen Anstoß verstehen, dass wir die Augen vor dem Leid ringsum nicht verschließen, dass wir dem Bösen tapfer entgegentreten und dass wir dem guten Geist Jesu Raum geben in unserem Zusammenleben mit unseren Mitmenschen. „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre“ – und uns zu guten Boten seines Friedens mache.
Bleiben Sie zuversichtlich und behütet!
Ihr
Christian Klatt