Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
2. Korinther 13,13 – Wochenspruch für Trinitatis
Liebe Leserin, lieber Leser,
diese trinitarische Formel von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist wird bei verschiedenen Gelegenheiten gesprochen. Bei einer Taufe heißt es: „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes.“ Am Anfang eines Gottesdienstes hören wir: „Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes.“
Doch wie verhalten sich diese drei zueinander? Haben wir drei Götter? Wen sprechen wir an, wenn wir beten? Beten wir lieber zu Gott oder zu Jesus? Kann man auch zum Heiligen Geist beten? Auf diese Fragen will der Sonntag Antworten geben, der Sonntag der Dreieinigkeit, Trinitatis.
2. Korinther 13,13 – Wochenspruch für Trinitatis
Liebe Leserin, lieber Leser,
diese trinitarische Formel von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist wird bei verschiedenen Gelegenheiten gesprochen. Bei einer Taufe heißt es: „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes.“ Am Anfang eines Gottesdienstes hören wir: „Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes.“
Doch wie verhalten sich diese drei zueinander? Haben wir drei Götter? Wen sprechen wir an, wenn wir beten? Beten wir lieber zu Gott oder zu Jesus? Kann man auch zum Heiligen Geist beten? Auf diese Fragen will der Sonntag Antworten geben, der Sonntag der Dreieinigkeit, Trinitatis.
Über diese Fragen ist in den ersten Jahrhunderten der Christenheit heftig gestritten worden. Die Christen wollten klare Antworten für sich selbst, aber auch gegenüber den Juden, die ihnen vorwarfen, an drei Götter zu glauben.
Wie war das damals? Die Christen hatten von den Juden den strengen Monotheismus übernommen. Es gibt nur einen Gott, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der sich in der Wüste offenbart hat. Das glaubten auch die Christen. Gleichzeitig glaubten sie auch an Jesus, den Messias. Er steht in einer unauflöslichen Gemeinschaft mit Gott. Im Johannesevangelium ist das Wort von ihm überliefert: „Ich und der Vater sind eins. “Und dann glaubten die ersten Christen an den Heiligen Geist, den Geist Gottes, der unter ihnen wirkte.
Streit gab es unter ihnen immer dann, wenn sie versuchten, das in Worte zu fassen und ein in sich logisches Gedankengebäude daraus zu bauen. „Ich und der Vater sind eins,“ hatte Jesus gesagt. Wie hatte man sich das vorzustellen? Wenn Jesus der Sohn Gottes ist, dann muss er zeitlich nach Gott gekommen sein, denn ein Vater ist immer eher da als der Sohn.
„Ja“, sagten einige, „Gott war eher da als Jesus, und ist darum größer als Jesus.“
„Nein“, sagten andere, „Jesus war von Anfang an bei Gott, darum ist er genauso groß wie Gott.“
Dieser theologische Streit dauerte über 200 Jahre, bis der erste römische Kaiser, Konstantin, der sich zum Christentum bekannte, der aber mit diesem ganzen Theologengezänk überhaupt nichts anfangen konnte und Frieden im Reich und in seiner Kirche haben wollte, dem ein Ende machte, indem er das Wort homousios einführte, das bedeutet wesenseins. Gott und Jesus sind eines Wesens. Das reichte als Beschreibung. Damit musste man nicht weiter erklären, was denn dieses Wesen sei. Man formulierte auf einer Synode in Nicäa 325 ein Glaubensbekenntnis, einen Vorläufer unseres heutigen Glaubensbekenntnisses. Und damit war erst einmal ein theologischer Waffenstillstand im Land, aber nur für kurze Zeit, denn die Wesenseinheit von Gott und Jesus reichte einigen klugen Köpfen nicht aus. Sie wollten geklärt wissen: Ist das nun eine natürliche Einheit oder eine geistige Einheit oder eine inhaltliche Einheit. Andere lehnten die Gottheit des Hl. Geistes vollkommen ab. Sie sagten: „Der Hl. Geist ist nicht Gott.“ Auf einer weiteren Synode im Jahr 381in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, wurde hier Klarheit geschaffen mit dem Nicaeno-Konstantinopolischen Glaubensbekenntnis. Damit war dieser Streit beendet. Was blieb davon übrig? Weder in Nicaea noch in Konstantinopel hat man den Versuch gemacht, das Geheimnis Gottes zu ergründen oder sein Wesen zu definieren. Vielmehr hat man bezeugt, dass in Jesus Christus wirklich Gott selbst begegnet und dass im Heiligen Geist Gott selbst in seiner Kirche gegenwärtig ist, wie der Theologieprofessor für Kirchengeschichte Bernhard Lohse geschrieben hat. (Epochen der Dogmengeschichte, S. 72)
Alle weitergehenden Klärungsversuche sind nicht hilfreich. Das ist unser Bekenntnis, bis heute, dass in Jesus Christus wirklich Gott selbst uns begegnet und dass im Heiligen Geist Gott selbst in seiner Kirche gegenwärtig ist. Der Spruch für diese Woche aus dem 2. Korintherbrief beschreibt das Wesen Gottes nicht mit theologischen Begriffen, sondern mit dem, wie Menschen Gott erlebt haben: Gott ist gnädig, Gott ist die Liebe, Gott ist in seiner Kirche zu finden. Das ist unser Bekenntnis. Dieses Bekenntnis hilft uns zum Leben und tröstet uns im Sterben. Wir leben von seiner Gnade, von seiner Liebe und von seiner Gegenwart.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche.
Wilhelm Niedernnolte, Sup.i. R.
Wie war das damals? Die Christen hatten von den Juden den strengen Monotheismus übernommen. Es gibt nur einen Gott, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der sich in der Wüste offenbart hat. Das glaubten auch die Christen. Gleichzeitig glaubten sie auch an Jesus, den Messias. Er steht in einer unauflöslichen Gemeinschaft mit Gott. Im Johannesevangelium ist das Wort von ihm überliefert: „Ich und der Vater sind eins. “Und dann glaubten die ersten Christen an den Heiligen Geist, den Geist Gottes, der unter ihnen wirkte.
Streit gab es unter ihnen immer dann, wenn sie versuchten, das in Worte zu fassen und ein in sich logisches Gedankengebäude daraus zu bauen. „Ich und der Vater sind eins,“ hatte Jesus gesagt. Wie hatte man sich das vorzustellen? Wenn Jesus der Sohn Gottes ist, dann muss er zeitlich nach Gott gekommen sein, denn ein Vater ist immer eher da als der Sohn.
„Ja“, sagten einige, „Gott war eher da als Jesus, und ist darum größer als Jesus.“
„Nein“, sagten andere, „Jesus war von Anfang an bei Gott, darum ist er genauso groß wie Gott.“
Dieser theologische Streit dauerte über 200 Jahre, bis der erste römische Kaiser, Konstantin, der sich zum Christentum bekannte, der aber mit diesem ganzen Theologengezänk überhaupt nichts anfangen konnte und Frieden im Reich und in seiner Kirche haben wollte, dem ein Ende machte, indem er das Wort homousios einführte, das bedeutet wesenseins. Gott und Jesus sind eines Wesens. Das reichte als Beschreibung. Damit musste man nicht weiter erklären, was denn dieses Wesen sei. Man formulierte auf einer Synode in Nicäa 325 ein Glaubensbekenntnis, einen Vorläufer unseres heutigen Glaubensbekenntnisses. Und damit war erst einmal ein theologischer Waffenstillstand im Land, aber nur für kurze Zeit, denn die Wesenseinheit von Gott und Jesus reichte einigen klugen Köpfen nicht aus. Sie wollten geklärt wissen: Ist das nun eine natürliche Einheit oder eine geistige Einheit oder eine inhaltliche Einheit. Andere lehnten die Gottheit des Hl. Geistes vollkommen ab. Sie sagten: „Der Hl. Geist ist nicht Gott.“ Auf einer weiteren Synode im Jahr 381in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, wurde hier Klarheit geschaffen mit dem Nicaeno-Konstantinopolischen Glaubensbekenntnis. Damit war dieser Streit beendet. Was blieb davon übrig? Weder in Nicaea noch in Konstantinopel hat man den Versuch gemacht, das Geheimnis Gottes zu ergründen oder sein Wesen zu definieren. Vielmehr hat man bezeugt, dass in Jesus Christus wirklich Gott selbst begegnet und dass im Heiligen Geist Gott selbst in seiner Kirche gegenwärtig ist, wie der Theologieprofessor für Kirchengeschichte Bernhard Lohse geschrieben hat. (Epochen der Dogmengeschichte, S. 72)
Alle weitergehenden Klärungsversuche sind nicht hilfreich. Das ist unser Bekenntnis, bis heute, dass in Jesus Christus wirklich Gott selbst uns begegnet und dass im Heiligen Geist Gott selbst in seiner Kirche gegenwärtig ist. Der Spruch für diese Woche aus dem 2. Korintherbrief beschreibt das Wesen Gottes nicht mit theologischen Begriffen, sondern mit dem, wie Menschen Gott erlebt haben: Gott ist gnädig, Gott ist die Liebe, Gott ist in seiner Kirche zu finden. Das ist unser Bekenntnis. Dieses Bekenntnis hilft uns zum Leben und tröstet uns im Sterben. Wir leben von seiner Gnade, von seiner Liebe und von seiner Gegenwart.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche.
Wilhelm Niedernnolte, Sup.i. R.