“Jubilate”, so heißt der dritte Sonntag nach Ostern. Auf Deutsch: „Jubelt! Jauchzt!“ Mit diesem Wort beginnt in der lateinischen Bibel der Wochenpsalm dieses Sonntags. „Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!“ Mit immer neuen Worten ruft uns der Beter zum Lobpreis Gottes, und dieser jubelnde Tonfall durchzieht den ganzen Psalm. „Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen!“ Und weiter unten: „Lobet, ihr Völker, unsern Gott, lasst seinen Ruhm weit erschallen!“
Das sind Töne, die fast ein wenig zu euphorisch klingen. Aber sie sind Ausdruck einer großen Dankbarkeit über die „wunderbaren Werke“ Gottes, die er uns Menschen zugutekommen lässt. So heißt es weiter in diesem Psalm: „Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!“ Und: „Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern!“
Vielleicht fragt sich der eine oder die andere, ob das in diesen Corona-Zeiten die passenden Worte sind. Die Stimmung ist bei vielen Menschen eine ganz andere. „Wir sind ermüdet von der Last der Pandemie und wundgerieben im Streit um den richtigen Weg“, hat Bundespräsident Steinmeier vor wenigen Tagen bei der Gedenkfeier in Berlin gesagt. Recht hat er. Ganz zu schweigen von der Trauer der vielen Tausenden, die einen lieben Menschen an dieser Krankheit verloren haben, ohne dass sie richtig Abschied nehmen konnten.
Leid und Trauer, Verzweiflung und Not werden in der Bibel nicht verschwiegen. Und so stoßen wir gerade in den Psalmen auf viele erschütternde Klagen. Doch damit niemand in Bitterkeit und Trübsal versinkt, werden wir zugleich immer wieder auch an die Wohltaten Gottes erinnert: „Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ (Ps. 103, 2) In diesem Sinne eines tröstlichen Rückblicks ruft uns der Wochenpsalm die „wunderbaren Werke Gottes“ ins Gedächtnis. Der Beter schlägt sogar einen großen Bogen. Er erinnert seine Landsleute an das Wunder am Schilfmeer, als die Israeliten auf der Flucht aus Ägypten wider Erwarten gerettet wurden: „Gott verwandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom.“ Dieses Ereignis, obwohl aus grauer Vorzeit, ist für das Volk der Juden bis heute eine Urerfahrung des Glaubens geblieben: Unser Gott lässt uns nicht im Stich, wir können uns auf ihn verlassen.
Können wir das in der Rückschau auf unser Leben nicht auch bestätigen? Es sind oft schwierige Wege und Zeiten gewesen, so wie jetzt auch, wo die Pandemie nach wie vor eine Bedrohung darstellt. Aber Gott hat immer wieder Rat und Trost und Kraft geschenkt, hat oft auf wunderbare Weise geholfen und hat uns Menschen an die Seite gestellt, mit deren Beistand wir unseren Weg weitergehen konnten. „Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte“, singt eine leidgeprüfte Dichterin aus unserem Gesangbuch. So sind wir mit diesem frohen „Jubilate“ trotz aller Sorgen und Belastungen zum Vertrauen auf Gott gerufen, der, um mit den letzten Worten des Wochenpsalms zu reden, „unsre Seelen am Leben erhält und lässt unsere Füße nicht gleiten.“
Bleiben Sie unter Gottes Schutz zuversichtlich und behütet!
Vielleicht fragt sich der eine oder die andere, ob das in diesen Corona-Zeiten die passenden Worte sind. Die Stimmung ist bei vielen Menschen eine ganz andere. „Wir sind ermüdet von der Last der Pandemie und wundgerieben im Streit um den richtigen Weg“, hat Bundespräsident Steinmeier vor wenigen Tagen bei der Gedenkfeier in Berlin gesagt. Recht hat er. Ganz zu schweigen von der Trauer der vielen Tausenden, die einen lieben Menschen an dieser Krankheit verloren haben, ohne dass sie richtig Abschied nehmen konnten.
Leid und Trauer, Verzweiflung und Not werden in der Bibel nicht verschwiegen. Und so stoßen wir gerade in den Psalmen auf viele erschütternde Klagen. Doch damit niemand in Bitterkeit und Trübsal versinkt, werden wir zugleich immer wieder auch an die Wohltaten Gottes erinnert: „Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ (Ps. 103, 2) In diesem Sinne eines tröstlichen Rückblicks ruft uns der Wochenpsalm die „wunderbaren Werke Gottes“ ins Gedächtnis. Der Beter schlägt sogar einen großen Bogen. Er erinnert seine Landsleute an das Wunder am Schilfmeer, als die Israeliten auf der Flucht aus Ägypten wider Erwarten gerettet wurden: „Gott verwandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom.“ Dieses Ereignis, obwohl aus grauer Vorzeit, ist für das Volk der Juden bis heute eine Urerfahrung des Glaubens geblieben: Unser Gott lässt uns nicht im Stich, wir können uns auf ihn verlassen.
Können wir das in der Rückschau auf unser Leben nicht auch bestätigen? Es sind oft schwierige Wege und Zeiten gewesen, so wie jetzt auch, wo die Pandemie nach wie vor eine Bedrohung darstellt. Aber Gott hat immer wieder Rat und Trost und Kraft geschenkt, hat oft auf wunderbare Weise geholfen und hat uns Menschen an die Seite gestellt, mit deren Beistand wir unseren Weg weitergehen konnten. „Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte“, singt eine leidgeprüfte Dichterin aus unserem Gesangbuch. So sind wir mit diesem frohen „Jubilate“ trotz aller Sorgen und Belastungen zum Vertrauen auf Gott gerufen, der, um mit den letzten Worten des Wochenpsalms zu reden, „unsre Seelen am Leben erhält und lässt unsere Füße nicht gleiten.“
Bleiben Sie unter Gottes Schutz zuversichtlich und behütet!
Ihr Christian Klatt