„Gott erweist seine Liebe zu uns darin,
dass Christus für uns gestorben ist,
als wir noch Sünder waren.“
(Römer 5,8 – Wochenspruch am Sonntag Reminszere)
Liebe hat Kennzeichen. Wer liebt, versetzt sich in andere Menschen und entdeckt
aktuelle und zukünftige Bedarfe. Ein Kennzeichen der Liebe ist weitsichtiges und
vorausschauendes Handeln. Werdende Eltern bereiten die Geburt eines Kindes gut vor.
Sie versetzen sich mit viel Phantasie hinein in die neue Rolle als Mutter oder als Vater.
Die Erstausstattung für das Baby ist besorgt. Alles ist bereit, damit sich das Baby willkommen und
angenommen fühlt. Und das soll in jeden weiteren Lebensabschnitt des Heranwachsenden seine
Bestätigung bekommen.
In den nächsten Tagen hätte mein Vater seinen hundertsten Geburtstag. Ich denke gern und häufig daran, dass er immer gut vorbereitet war und gut vorbereitet hat. Viele Jahre, bevor es soweit war, hat er die Weichen für ein Eigenheim gestellt. Er wollte es gern für seine Familie wohnlich haben. Er war der Meinung, dass man als Kind oder als Erwachsener nur gesund bleibenkann, wenn man abends vor dem Schlafengehen einmal um das Wohnhaus herumgeht. Das tut Leib und Seele gut. Ich bin ihm sehr dankbar dafür, aber auch für vieles andere, war er für uns vorbereitet hat.
Kurz und gut: wir alle leben davon, dass andere uns etwas übergeben, was viel älter ist, als wir selbst sind. Oder was eine lange Vorgeschichte hat, oft sogar lange und mühevoll vorbereitet worden ist.
Der jüdische Philosoph Martin Buber lehrt uns, dass wir erst durch andere Menschenzu dem Menschen werden, der wir sind. Seine Philosophie vom Menschen kennen wir:jeder Mensch beruht auf Gegenseitigkeit. Am Du wird der Mensch ein Ich.
Die erlösende Liebe Gottes trägt ein Kennzeichen: sie fällt nicht vom Himmel, sondern ist von langer Hand geplant. An dieses Kennzeichen dürfen wir uns am Sonntag „Reminiszere“erinnern, also in diesem Jahr am 28. Februar. Denn der Name „Reminszere“ heißt übersetzt „Erinnere dich!“ Wir erinnern uns daran, was das Herz unseres Glaubens ist: Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist,als wir noch Sünder waren.So lautet der Wochenspruch.
Es ist ein ganz, ganz starkes Wort. Gott hat die Vorbereitung für unsere Rettung aus Angst und Sünde in Christus begonnen und abgeschlossen.
„Es ist vollbracht“ hat Jesus am Kreuz gerufen.Was meint er damit? Oder soll man besser fragen, wen meint er damit? Er meint uns und unser komplexes Wesen. Wir sind zu kompliziert, um mit Gott zurecht zu kommen. Wir sind zu sehr verstrickt in uns selbst. Wir sind untrennbar eingewachsen in die unendliche Geschichte von Machtund Schuld, von Liebe und Enttäuschung, von der Gewalt und Bitterkeit, von Selbstzweifel und Selbsthass. Deshalb musste Gott selbst Weg und Mittel bereitstellen, dass seine Liebe bei uns ankommt. An seine Mittel und Wege erinnert uns besonders eindrücklich die Passions- und Osterzeit.Nun wartet Gott. Er wartet darauf, dass wir uns an seine bereit liegende Liebe erinnern und uns für sie öffnen und über gute Erfahrungen mit ihr herzlich freuen. Er möchte in unserem Lebenein lebendiges Gegenüber und ein anrührendes „Du“ sein, um es mit Martin Buber zu sagen.Martin Buber dichtet:
„Wo ich gehe – du!
Wo ich stehe– du!
Nur du, wieder du , immer du!
Du, du, du!
Ergeht`s mir gut – du!
Wenn`s weh mir tut –du!
Nur du, wieder du, immer du!
Du, du, du!
Himmel – du,
Erde – du,
Oben – du,
unten – du,
Wohin ich mich wende, an jedem Ende
Nur du, wieder du, immer du!
Du, du, du!“
Der Apostel Paulus hat uns den Wochenspruch geschrieben. Er sieht Kreuz und Auferstehung von Jesus als Liebesbeweis Gottes. Viele Menschen fordern heute den Existenzbeweis Gottes.
Das ist ja auch verständlich, wenn man bedenkt, wie viele Menschen ohne wirklichen Kontakt und ohne wirkliches Gespräch mit anderen Christen aufgewachsen sind und leben.
Ich selbst würde mich als Christ auch gar nicht mit einem etwaigen Existenzbeweis Gottes zufriedengeben können. Ein Gott, dessen Dasein genauso bewiesen wäre wie der Computer, in dem diese Andacht steht, ist doch sehr armselig. Es ist doch nur ein „Es“, um es mit Martin Buber zu sagen. Der Liebesbeweis in Christus ist das, was trägt und das Herz erfüllt. Karfreitag und Ostern machen sichtbar, dass Gott nicht nur da ist, sondern dass er da ist für mich und für alle Menschen, für diese Welt und für alles, was lebt und was stirbt.
Die erlösende Liebe tritt in unser Leben ein, wenn wir uns nach ihr sehnen. Sie gewinnt Gestalt, wenn wir gemeinsam am Sonntag in der Kirche über alles äußere und innere Geschehen des Lebens rufen „Herr, erbarme dich!“ Sie ist nur diesen Ruf weit entfernt.
Übrigens: in dem ganzen Jahr der Pandemie spricht man viel von Berufen, die systemrelevant sind. Das ist nüchtern betrachtet auch sinnvoll. Aber bedenken wir, dass jeder Mensch und jeder Beruf lebensrelevant sind und etwas von einer Liebe sichtbar machen kann, die es schon lange vor uns gegeben hat und die es noch lange nach uns geben wird und die hier und heute wirklich beglückend ist.
Bleiben Sie zuversichtlich und behütet!
Ihr Eckhard Lukow
Kurz und gut: wir alle leben davon, dass andere uns etwas übergeben, was viel älter ist, als wir selbst sind. Oder was eine lange Vorgeschichte hat, oft sogar lange und mühevoll vorbereitet worden ist.
Der jüdische Philosoph Martin Buber lehrt uns, dass wir erst durch andere Menschenzu dem Menschen werden, der wir sind. Seine Philosophie vom Menschen kennen wir:jeder Mensch beruht auf Gegenseitigkeit. Am Du wird der Mensch ein Ich.
Die erlösende Liebe Gottes trägt ein Kennzeichen: sie fällt nicht vom Himmel, sondern ist von langer Hand geplant. An dieses Kennzeichen dürfen wir uns am Sonntag „Reminiszere“erinnern, also in diesem Jahr am 28. Februar. Denn der Name „Reminszere“ heißt übersetzt „Erinnere dich!“ Wir erinnern uns daran, was das Herz unseres Glaubens ist: Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist,als wir noch Sünder waren.So lautet der Wochenspruch.
Es ist ein ganz, ganz starkes Wort. Gott hat die Vorbereitung für unsere Rettung aus Angst und Sünde in Christus begonnen und abgeschlossen.
„Es ist vollbracht“ hat Jesus am Kreuz gerufen.Was meint er damit? Oder soll man besser fragen, wen meint er damit? Er meint uns und unser komplexes Wesen. Wir sind zu kompliziert, um mit Gott zurecht zu kommen. Wir sind zu sehr verstrickt in uns selbst. Wir sind untrennbar eingewachsen in die unendliche Geschichte von Machtund Schuld, von Liebe und Enttäuschung, von der Gewalt und Bitterkeit, von Selbstzweifel und Selbsthass. Deshalb musste Gott selbst Weg und Mittel bereitstellen, dass seine Liebe bei uns ankommt. An seine Mittel und Wege erinnert uns besonders eindrücklich die Passions- und Osterzeit.Nun wartet Gott. Er wartet darauf, dass wir uns an seine bereit liegende Liebe erinnern und uns für sie öffnen und über gute Erfahrungen mit ihr herzlich freuen. Er möchte in unserem Lebenein lebendiges Gegenüber und ein anrührendes „Du“ sein, um es mit Martin Buber zu sagen.Martin Buber dichtet:
„Wo ich gehe – du!
Wo ich stehe– du!
Nur du, wieder du , immer du!
Du, du, du!
Ergeht`s mir gut – du!
Wenn`s weh mir tut –du!
Nur du, wieder du, immer du!
Du, du, du!
Himmel – du,
Erde – du,
Oben – du,
unten – du,
Wohin ich mich wende, an jedem Ende
Nur du, wieder du, immer du!
Du, du, du!“
Der Apostel Paulus hat uns den Wochenspruch geschrieben. Er sieht Kreuz und Auferstehung von Jesus als Liebesbeweis Gottes. Viele Menschen fordern heute den Existenzbeweis Gottes.
Das ist ja auch verständlich, wenn man bedenkt, wie viele Menschen ohne wirklichen Kontakt und ohne wirkliches Gespräch mit anderen Christen aufgewachsen sind und leben.
Ich selbst würde mich als Christ auch gar nicht mit einem etwaigen Existenzbeweis Gottes zufriedengeben können. Ein Gott, dessen Dasein genauso bewiesen wäre wie der Computer, in dem diese Andacht steht, ist doch sehr armselig. Es ist doch nur ein „Es“, um es mit Martin Buber zu sagen. Der Liebesbeweis in Christus ist das, was trägt und das Herz erfüllt. Karfreitag und Ostern machen sichtbar, dass Gott nicht nur da ist, sondern dass er da ist für mich und für alle Menschen, für diese Welt und für alles, was lebt und was stirbt.
Die erlösende Liebe tritt in unser Leben ein, wenn wir uns nach ihr sehnen. Sie gewinnt Gestalt, wenn wir gemeinsam am Sonntag in der Kirche über alles äußere und innere Geschehen des Lebens rufen „Herr, erbarme dich!“ Sie ist nur diesen Ruf weit entfernt.
Übrigens: in dem ganzen Jahr der Pandemie spricht man viel von Berufen, die systemrelevant sind. Das ist nüchtern betrachtet auch sinnvoll. Aber bedenken wir, dass jeder Mensch und jeder Beruf lebensrelevant sind und etwas von einer Liebe sichtbar machen kann, die es schon lange vor uns gegeben hat und die es noch lange nach uns geben wird und die hier und heute wirklich beglückend ist.
Bleiben Sie zuversichtlich und behütet!
Ihr Eckhard Lukow