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Andacht für die Woche vom 01. bis 07. August 2021 - Pastor Eckhard Lukow

Mon, 02 Aug 2021 06:25:37 +0000 von Klaus Fröhlich

Gott, du bist mein Gott, den ich suche.
Es dürstet meine Seele nach dir, mein Leib verlangt nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.
So schaue ich aus nach dir in deinem Heiligtum, wollte gerne sehen deine Macht und Herrlichkeit.
Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen preisen dich.
So will ich dich loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben.
Das ist meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben kann;
wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.
Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.
Meine Seele hängt an dir;
deine rechte Hand hält mich.

(Psalm 63, 2-9)
1. Zusammenfassung Psalm 63 aus dem Jahr 1533
Der 63. Psalm ist ein Betpsalm, darin David, als er in der Wüste vor Saul flüchtig sein musste, dass er auch im Heiligtum sein und Gottes Wort hören möchte. Er klagt über seine Sauliter, die ihm nach dem Leben standen, so dass er nicht dazu kommen konnte und also des Wortes Gottes beraubt sein musste.
Er rühmt sich aber dennoch um der Verheißung und Erwählung Gottes willen als König und tröstet sich derweil damit. Jetzt aber können die diesen Palm beten, die unter den Tyrannen Gottes Wort gern hätten und seiner doch beraubt bleiben müssen. Sie sollen sich aber doch als Gottes Kinder und Erben rühmen, weil sie den Glauben und die Liebe zu seinem Wort haben; bis der Saul sein Ende finde.

2. Aus der ersten Psalmvorlesung 1513/15
Gott, du bist in Wahrheit Gott und dem Wesen nach mein Gott, weil ich dich ehre und lobe. Leiblich und geistlich frühe wache ich zu dir. Es dürstet meine Seele nach dir oder hat Sehnsucht nach dir, weil sie in der Wüste ist, wo sie nicht hat, wonach sie sich sehnt. Aber nicht allein meine Seele, sondern auch mein Fleisch verlangt nach dir in einem wüsten weg- und wasserlosem Lande, d.h. unter irdischen Menschen; die keine Demut und darum keine geistlichen Güter haben, und keine Armut und darum keinen Weg zu denselben finden, und keine Keuschheit und darum keine Erquickung für die Seele.
Daselbst erscheine ich mit den Meinen vor dir, nicht vor mir, wie die Stolzen tun, die Gott kennt, im Heiligtum, d.h. in geistlicher Heiligkeit oder im mystischen Heiligtum, dass ich im Geist und Gemüt schaue deine Macht und Ehre, nicht der Welt noch der Menschen noch meine eigne, sondern die wahre Macht und Ehre. Denn deine Barmherzigkeit oder deine Gnade, die des einzigen und wahren Lebens Wirkerin ist, ist besser denn viele Leben dieser Welt; sie ist einmal an sich selbst besser, ja allein gut, sodann ist sie auch für die Gerechten besser, den Ungerechten aber und Verächtern dünkt sie geringer. Meine und der Meinigen Lippen preisen dich; denn sie bekennen dein Gutes und mein Böses.
Daselbst im wüsten Lande und im Heiligtum und im Schauen deiner Macht und Ehre will ich dich loben mein Leben lang; d.h. nicht allein meine Lippen; sondern mein ganzes Leben soll nicht mich, sondern dich bekennen und verherrlichen und in deinen Namen d.h. in der Kraft seines Namens oder zu deines Namens Lob meine Hände aufheben in andächtigem Gebet und im Wirken schwerer Werke. Lass meine Seele, die in sich selber leer ist, voll werden wie mit Schmalz und Fettem d.h. voll Affekt Andacht und geistlichen Trostes… So gedachte ich dein im wüsten Lande auf meinem Lager, d.h. wenn ich mich zu Bette legte, und meditierte vor dir d.h. gedachte vor allem deiner in der Frühe d.h. wenn ich erwachte.
Wovon ich aber meditierte, war dies:
denn du bist mein Helfer; denn du bewachst mich des Nachts und leitest mich des Tages. Und unterm Schatten oder Schutz deiner Flügel d.h. der unsichtbaren und geistlichen Kräfte Gottes will ich rühmen. Meine Seele hanget dir in Liebe an d.h. folgt dir nach und gehorcht dir und deine rechte Hand d.h. deine Gunst und Gnade und geistliche Kraft erhält mich.

3. Ergänzung zu Vers 7
Wenn ich mich zu Bette lege,
so denke ich an dich,
wenn ich wach liege,
sinne ich über dich nach.

Erst spricht er: Ich gedachte dein auf meinem Lager.
Denn die abendliche Besinnung und Erinnerung hilft viel zur morgendlichen Reinheit, gleichwie auch abendliche Zerstreuung der morgendlichen Besinnung sehr hinderlich ist.; den der Gedankenrest (vom Abend zuvor) feiert am anderen Morgen Festtag. Darum reimt es sich fein zusammen, dass er, nachdem er gesagt hat: ich gedachte dein auf meinem Lager, alsbald hinzufügt: und meditierte vor dir in der Frühe.
Denn die morgendliche Meditation geht um so leichter vonstatten, je fleißiger das abendliche Besinnen war.
Aber, ah, wie sehr kehrt der Teufel heutzutage dies alles in allen Ständen um!
Saufereien, Leichtsinn, Geschwätz, Spiel und andre Ungeheuerlichkeiten werden heutzutage meistens am Abend getrieben.
Umso schlechter betet und zelebriert man dann am Morgen und kommt gänzlich herunter.
Darum merke, dass der Prophet das Gedenken am Abend und die Meditation der Frühe zuteilt.
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