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Pfingsten - Wochenandacht 31.5. - 6.6.2020 - Sup. i.R. Jürgen Flohr

Tue, 02 Jun 2020 09:26:17 +0000 von St. Andreas Springe

Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.
Sacharja 4,6

Wenn ein Mensch etwas erreichen will im Leben, sei es eine gute berufliche Stellung oder ein finnanzielles Vermögen oder ein politisches Amt, was tut er da?
Er strengt sich an bei der Arbeit für dieses Ziel, er knüpft menschliche Beziehungen, er versucht, an Geld zu kommen.  
Und so machen es auch die Gruppierungen und die Völker untereinander. Sie schließen sich zusammen und bilden so machtvolle Gemeinschaften; sie üben wirtschaftlichen, politischen und notfalls auch militärischen Druck aus, um ihre Ziele zu erreichen. Sie versuchen es mit dem, was der Prophet Sacharja „Heer“ und „Kraft“ nennt. 
Bei Sacharja ging es wohl um die Rückkehr des Volkes Israel aus dem babylonischen Exil ins gelobte Land und um den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem.  Und für dieses große Vorhaben sowie für alles Wichtige, was Menschen erreichen wollen, setzt Sacharja nun eben nicht wie die meisten Menschen es tun würden auf die eigene Kraft und auf große Anstrengungen; z.B. auf  gewaltige Geldsummen wie unsere Regierung bei der Wiederankurbelung der Wirtschaft nach den Kontaktsperren wegen des Corona-Virus. Sondern der Prophet vertraut auf Gott und auf seinen Geist.
Eine erstaunliche Idee, die unsereinem und heutzutage kaum aufkommen würde.

Wenn es allerdings um den Wiederaufbau des Tempels ging, dann lag es vielleicht schon nahe, solch ein Vorhaben auch Gott vorzutragen im Gebet.
Was meinen Sie?
Und wie halten wir es mit solch einem Gebet und mit dem Vertrauen auf den Vater im Himmel?  Wenden wir uns an ihn, wenn wir etwas Großes vorhaben, - vielleicht eine neue berufliche Aufgabe oder einen Umzug an einen anderen Ort – oder wenn uns schwere Sorgen quälen wie eine böse Krankheit oder die jetzige Pandemie?
Oder vertrauen wir nur auf die eigenen Möglichkeiten und auf die der anderen Menschen oder auf den Staat und seine Vertreter/innen?

Wäre es nicht eine gute Idee, dieses alles miteinander zu verbinden? - das eigene Bemühen und die Zusammenarbeit mit den Mitmenschen mit dem Vertrauen auf Gott und auf seinen Geist?  Denn mit diesem Geist will Gott uns erfüllen, wenn wir ihm etwas zutrauen und wenn wir ihn um seine Hilfe bitten. Dazu hat Jesus uns alle immer wieder aufgefordert. 
Dabei fällt uns dann möglicherweise auch etwas ein, was wir selber tun können in dieser merkwürdigen Zeit des Virus, womit wir anderen helfen oder uns selber helfen lassen können. Und wir verlieren womöglich etwas von der Angst, die viele umtreibt und gewinnen Hoffnung und Mut für Schritte nach vorn in und mit dem Geist des himmlischen Vaters.
Der Prophet verheißt solche Hilfe von Gott her, - damals seinem Volk Israel und heute uns. Ob wir uns von Sacharja ansprechen und mitnehmen lassen?

Jürgen Flohr
Superintendent in Ruhe Jürgen Flohr (Springe – früher Syke)
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