Johannes 1,16 – Wochenspruch für die Woche ab 2. Sonntag nach Epiphanias
„Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“
„Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Dieses Wort stammt von Johannes dem Täufer. Johannes bringt seine Lebensgrundlage zum Ausdruck. Er weiß sich getragen von einem großen göttlichen Ja-Wort. Er weiß sich bejaht. Das hat ihn stark gemacht.
Nichts stärkt uns Menschen ja so wie die Erfahrung, bejaht zu sein.
„Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“
„Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Dieses Wort stammt von Johannes dem Täufer. Johannes bringt seine Lebensgrundlage zum Ausdruck. Er weiß sich getragen von einem großen göttlichen Ja-Wort. Er weiß sich bejaht. Das hat ihn stark gemacht.
Nichts stärkt uns Menschen ja so wie die Erfahrung, bejaht zu sein.
Was ist aus der Gnade geworden und aus dem bedingungslosen Ja-Wort, das in biblischen Zeiten Johannes den Täufer aus dem Zuspruch von Jesus Christus gewonnen hat?
Auf Autofahrten durch Deutschland sehen wir gelegentlich Ortsnamen mit der Vorsilbe „Gnade“.
Mir fallen Ortschilder wie Gnadau, Gnadenthal und Neugnadenfeld ein. Diese Ortsbezeichnungen
machen neugierig. Woher kommt so ein Name? Ich lese gerne im Smartphone nach.Ich bin immer wieder erstaunt, dass diese Namen bewusst gewählt sind. Frauen und Männer haben sich von der Gnade Gottes angesprochen gefühlt. Sie haben die Zuwendung Gottes zu ihnen nicht als selbstverständlich genommen. Sie haben darüber gestaunt und sie tief zu schätzen gewusst.
Sie ist zu einer lebensbestimmenden Haltung geworden. Sie haben die Gnade Gottes als konkrete Erfahrung angenommen und aufgenommen. Sie haben das Wort von Johannes dem Täufer unterstrichen: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Sie waren dankbar
für die Gnade, aus der sie gelebt haben und wollten sie nicht allein behalten.
Als dankbare Menschen haben sie Gnadau, Neugnadenfeld, Gnadenthal oder Lobetal gegründet.
Je nach persönlichen Stärken haben sie der Gnade einen Ort in dieser Welt gegeben.
Manche „Gnaden“-Ortschaften sind diakonisch geprägt, andere stärke die Freude am Christsein.
Mir fallen Ortschilder wie Gnadau, Gnadenthal und Neugnadenfeld ein. Diese Ortsbezeichnungen
machen neugierig. Woher kommt so ein Name? Ich lese gerne im Smartphone nach.Ich bin immer wieder erstaunt, dass diese Namen bewusst gewählt sind. Frauen und Männer haben sich von der Gnade Gottes angesprochen gefühlt. Sie haben die Zuwendung Gottes zu ihnen nicht als selbstverständlich genommen. Sie haben darüber gestaunt und sie tief zu schätzen gewusst.
Sie ist zu einer lebensbestimmenden Haltung geworden. Sie haben die Gnade Gottes als konkrete Erfahrung angenommen und aufgenommen. Sie haben das Wort von Johannes dem Täufer unterstrichen: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Sie waren dankbar
für die Gnade, aus der sie gelebt haben und wollten sie nicht allein behalten.
Als dankbare Menschen haben sie Gnadau, Neugnadenfeld, Gnadenthal oder Lobetal gegründet.
Je nach persönlichen Stärken haben sie der Gnade einen Ort in dieser Welt gegeben.
Manche „Gnaden“-Ortschaften sind diakonisch geprägt, andere stärke die Freude am Christsein.
Besuchende und Wohnende spüren bis heute schnell die besondere herzliche Atmosphäre
in Gnadau, Neugnadenfeld, Gnadenthal oder Lobetal.
Ein bewegendes Beispiel - es ist der 30. Januar 1990, als vor einem Haus in Lobetal in der Nähe von Bernau bei Berlin in einer Einrichtung der Diakonie drei schwere Limousinen halten.
Aus einer der Limousinen steigen Margot und Erich Honecker. Honecker ist als Staatsratsvorsitzender der DDR gestürzt und aus seinem Haus in Wandlitz verwiesen worden.
Er soll vor Gericht gestellt werden. Unzählige Opfer der DDR-Politik wollen ihn zur Rechenschaft ziehen -gerne auch direkt, mit ihren eigenen Fäusten.
Honecker ist quasi obdachlos. Er weiß nicht mehr, wohin er und seine Frau gehen sollen.
Und so gehen sie zur Kirche, gehen in eine diakonische Einrichtung, die ihr Wurzeln hat in der Gnade Gottes. Der Grundsatz dieser Einrichtung für Obdachlose heißt: Weise niemanden ab!
Das Haus, vor dem er und seine Frau aussteigen, ist ein Pfarrhaus. Es ist das Haus des Pastors Uwe Holmer. Pastor Holmer geht den Honeckers entgegen und heißt sie willkommen.
Drei Monate werden Margot und Erich Honecker bei Uwe Holmer wohnen; zwei Söhne Holmers haben ihre Zimmer geräumt, damit Honeckers dort unterkommen können. Die Dusche teilen sie sich mit Holmers Söhnen. Ab und an essen sie zusammen mit dem Pastor und seiner Familie,
gehen zusammen spazieren.
„Honecker nach Bautzen”, steht auf einem Transparent vor dem Pfarrhaus. Ja, eines Tages steht einer mit einem Strick für Honecker im Garten. Uwe Holmer schützt die Honeckers in ihrem Asyl. Er sucht das Gespräch, erweist ihnen Gastfreundschaft.
Dabei wurde er als Pastor dauerhaft von der Stasi bespitzelt. Er hat in der DDR-Zeit
an die Bergpredigt Jesu festgehalten und scheut den Konflikt mit staatlichen Organen nicht.
Als einst die Bauern enteignet worden sind, hat er dagegen protestiert. Ihm ist mit Gefängnis gedroht worden. Er hält kritische Predigten, macht seinen Wahlzettel bei Volkskammerwahlen absichtlich ungültig. Keines seiner Kinder darf Abitur machen. Holmer protestiert, zuletzt sogar
bei der Volksbildungsministerin Margot Honecker. Aber von Margot Honecker kommt nie eine Antwort. Als er dies Margot Honecker erzählte, hat sie nur gesagt: “Das habe ich nicht gewusst.”
Übrigens: lange Jahre noch schickt Margot Honecker zu Weihnachten und zu den Geburtstagen
Grußkarten an Familie Holmer.
Warum nimmt ausgerechnet er die Honeckers auf, schützt sie sogar? Die Antwort liegt wohl hier: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“
Aus einer der Limousinen steigen Margot und Erich Honecker. Honecker ist als Staatsratsvorsitzender der DDR gestürzt und aus seinem Haus in Wandlitz verwiesen worden.
Er soll vor Gericht gestellt werden. Unzählige Opfer der DDR-Politik wollen ihn zur Rechenschaft ziehen -gerne auch direkt, mit ihren eigenen Fäusten.
Honecker ist quasi obdachlos. Er weiß nicht mehr, wohin er und seine Frau gehen sollen.
Und so gehen sie zur Kirche, gehen in eine diakonische Einrichtung, die ihr Wurzeln hat in der Gnade Gottes. Der Grundsatz dieser Einrichtung für Obdachlose heißt: Weise niemanden ab!
Das Haus, vor dem er und seine Frau aussteigen, ist ein Pfarrhaus. Es ist das Haus des Pastors Uwe Holmer. Pastor Holmer geht den Honeckers entgegen und heißt sie willkommen.
Drei Monate werden Margot und Erich Honecker bei Uwe Holmer wohnen; zwei Söhne Holmers haben ihre Zimmer geräumt, damit Honeckers dort unterkommen können. Die Dusche teilen sie sich mit Holmers Söhnen. Ab und an essen sie zusammen mit dem Pastor und seiner Familie,
gehen zusammen spazieren.
„Honecker nach Bautzen”, steht auf einem Transparent vor dem Pfarrhaus. Ja, eines Tages steht einer mit einem Strick für Honecker im Garten. Uwe Holmer schützt die Honeckers in ihrem Asyl. Er sucht das Gespräch, erweist ihnen Gastfreundschaft.
Dabei wurde er als Pastor dauerhaft von der Stasi bespitzelt. Er hat in der DDR-Zeit
an die Bergpredigt Jesu festgehalten und scheut den Konflikt mit staatlichen Organen nicht.
Als einst die Bauern enteignet worden sind, hat er dagegen protestiert. Ihm ist mit Gefängnis gedroht worden. Er hält kritische Predigten, macht seinen Wahlzettel bei Volkskammerwahlen absichtlich ungültig. Keines seiner Kinder darf Abitur machen. Holmer protestiert, zuletzt sogar
bei der Volksbildungsministerin Margot Honecker. Aber von Margot Honecker kommt nie eine Antwort. Als er dies Margot Honecker erzählte, hat sie nur gesagt: “Das habe ich nicht gewusst.”
Übrigens: lange Jahre noch schickt Margot Honecker zu Weihnachten und zu den Geburtstagen
Grußkarten an Familie Holmer.
Warum nimmt ausgerechnet er die Honeckers auf, schützt sie sogar? Die Antwort liegt wohl hier: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“