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Andacht für die Woche vom 10. bis 16. Januar 2021 von Sup.i.R. Jürgen Flohr

Mon, 11 Jan 2021 12:37:02 +0000 von Klaus Fröhlich

Römer 8,14 - Wochenspruch für den 1. Sonntag nach Epiphanias
Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Wenn einer oder viele Menschen etwas ganz Falsches und Unmögliches sagen oder tun, wie etwa die Trump-Anhänger, die am 6.1.2021 das Kapitol in Washington gestürmt haben, dann sagen wir, sie seien „von allen guten Geistern verlassen“; denn sie handeln wie von bösen Geistern getrieben.
Es ist eben nicht so, dass wir heutigen Menschen, die wir so stolz sind auf unsere Selbständigkeit und Unabhängigkeit, immer nur überlegt und vernünftig denken und reden und handeln. Sondern wir sind oft bewegt und getrieben von recht unterschiedlichen Geistern oder Antrieben wie etwa dem Geist des Egoismus oder vom Durst nach Macht, von dem Geist der Bequemlichkeit oder des übertriebenen Ehrgeizes und von anderen bösen oder ambivalenten Geistern, aber zu unserem Glück manchmal auch von guten Geistern wie dem Geist der Mitmenschlichkeit oder der Hoffnung oder der Liebe.

Wir kennen also solche Antriebe und Begeisterungen aus unserem eigenen Leben und eben auch aus unserem Glauben; denn machmal begegnen wir dort auch dem Geist Gottes, sei es in einem Gottesdienst, einem Gespäch, in einem Bibelwort oder in einem Erlebnis. Wenn wir dann jenen guten Geist Gottes in uns wirken und uns von ihm bewegen lassen, dann können wir zu Gottes Kindern werden, zu Menschen, die an Gott als ihren Vater im Himmel glauben und sich auf ihn verlassen, - so wie Jesus das getan hat.

Kinder Gottes sind also nicht die, die das von sich selbst bloß behaupten, sondern die, die sich vom Geist Jesu Christi tatsächlich ergreifen und bewegen lassen.
 Kinder Gottes sind dann nicht die, die die Bibel vor sich hinhalten wie ein Feldzeichen, sondern die, die in der Bibel wirklich lesen und sich davon ansprechen und inspirieren und auch korrigieren lassen.
 Kinder Gottes sind nicht die, die sich christlich nur nennen, sondern die, die sich vom Geist Jesu erfüllen lassen und aus diesem Geist heraus leben und handeln wie etwa Dietrich Bonhoeffer oder Martin Luther King.

Als Kinder Gottes werden wir uns im Neuen Jahr nicht von der Angst vor der Pandemie schrecken und verunsichern lassen, sondern wir werden die vernünftigen Regeln des vorsichtigen Umgangs miteinander einhalten, aber trotzdem mutig und hoffnungsvoll nach vorn schauen und hilfreich zu handeln versuchen; 
denn wir haben nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, sondern den Geist der Kindschaft, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! (Römer 8,15)
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