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Andacht für die Woche vom 28. Juni bis 4. Juli von Sup. i. R. Jürgen Flohr

Sat, 27 Jun 2020 20:10:27 +0000 von St. Andreas Springe

„Jesus Christus spricht:
 Der Menschensohn ist gekommen,
 zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“

Lukas 19,10 - Wochenspruch für den 3. Sonntag nach Trinitatis) 

Wie geht es Ihnen mit der Pandemie?
Gehen Ihnen die ständigen Berichte über und die häufigen Talk-Shows zu Corona auch langsam auf den Wecker, und machen Ihnen die anhaltenden Unsicherheiten, die Masken und die unklaren Aussichten Beschwer?
Oder gehören Sie zu denen, denen die Lockerungen schon zu weit gehen und die Angst haben vor einer zweiten Welle der Pandemie?

Oder finden Sie all die Einschränkungen übertrieben und unnötig, und würden Sie am liebsten mit protestieren gegen die Gängelung?

Wir erleben gerade unsichere Zeiten, und viele von uns, gerade die Älteren, würden sich wohl am liebsten die ganze Aufregung aus sicherer Entfernung ansehen und sich selber heraushalten aus allen Gefahren und Ansprüchen. 
Sie würden es gern so machen wie der Oberzöllner Zachäus in Jericho. Der wollte, wie alle dort den berühmten Rabbi Jesus sehen, als er in die Stadt kam, aber eben aus sicherer Entfernung von einem Baum aus, von wo aus er viel sehen konnte, selbst aber im Gezweig verborgen blieb.
Jesus aber sah ihn doch und sprach ihn an und besuchte ihn in seinem Haus, und sie aßen miteinander. So wurde der neugierige Zuschauer Zachäus zum Gastfreund Jesu und änderte sein ganzes verkorkstes Leben.

Und was hat nun die Zachäus-Geschichte mit uns und der Pandemie zu tun? Vielleicht hilft sie uns, herauszukommen aus der bloßen Zuschauerhaltung, die nur kopfschüttelnd oder ängstlich betrachtet, was da draußen so alles passiert.
Vielleicht wäre es gut, wenn auch wir uns ansprechen ließen von diesem Jesus Christus, der auch Dir und mir helfen will und helfen kann. Nicht so, dass er die Pandemie wegzauberte oder uns persönlich davor in Schutz nähme. So nicht!
Aber so, dass er uns Vertrauen lehrt und Besonnenheit und Hoffnung. Er bewahrt uns nicht vor der Krankheit oder vor anderen Schwierigkeiten, aber er steht uns bei in solchen Anfechtungen. Er lässt uns Wege finden, die wir gehen können, zusammen mit anderen Menschen und nicht gegen oder ohne sie, wie es jetzt manche versuchen, indem sie sich in ihr Schneckenhaus zurückziehen.

Besser fände ich es, wenn wir wie Zachäus diesen Jesus hereinnähmen in unser Leben; - wenn wir mit ihm und im Vertrauen auf Gott neue Wege suchten in den Problemen und in den Chancen unserer Tage.
Sich an Jesus zu halten als Christin und als Christ, das ist der richtige Weg; denn 
„der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“.

Jürgen Flohr
Superintendent in Ruhe, Springe – früher Syke
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