„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“
1. Petrus 1,3 - Wochenspruch am Sonntag Quasimodogeniti
„Et hätt noch emmer joot jejange.“ – Wer ins Rheinland kommt hört irgendwann – spätestens im Karneval – diesen Satz. Übersetzt ins Hochdeutsche heißt er: Es ist bisher noch immer gut gegangen.
Dahinter steckt allerdings oft etwas anderes: „Wir wissen, dass wir es verpatzt haben, aber es wird schon gut gehen“. Und oft ist dann ein anderer Satz aus dem „Rheinischen Grundgesetz“ zu hören: „Et kütt wie et kütt“ – „Es kommt, wie es kommt“.
1. Petrus 1,3 - Wochenspruch am Sonntag Quasimodogeniti
„Et hätt noch emmer joot jejange.“ – Wer ins Rheinland kommt hört irgendwann – spätestens im Karneval – diesen Satz. Übersetzt ins Hochdeutsche heißt er: Es ist bisher noch immer gut gegangen.
Dahinter steckt allerdings oft etwas anderes: „Wir wissen, dass wir es verpatzt haben, aber es wird schon gut gehen“. Und oft ist dann ein anderer Satz aus dem „Rheinischen Grundgesetz“ zu hören: „Et kütt wie et kütt“ – „Es kommt, wie es kommt“.
Beide Sätze lassen sich vielfältig verwenden. Damit kann man vieles entschuldigen. Vor allem das eigene Versagen und die eigene Untätigkeit. Und diese Sätze sind gerade dann beliebt, wenn es kritisch wird.
Denn in einer Krise sind sie gut geeignet, die Gemüter zu beruhigen. Da soll zum einen der Rückblick auf die Vergangenheit helfen: Es ist noch immer irgendwie gut gegangen. Irgendwie ist es immer weitergegangen.
Und wenn das nicht reicht, gibt es noch den fatalistischen Ausblick: „Es kommt, wie es kommt“.
Oder noch mehr resignierend: „Es kommt, wie es kommen muss“.
Also: Da lässt sich nichts ändern.
Gemeint ist natürlich: Da kann ich vermutlich nichts ändern, also muss ich auch nichts tun.
Denn in einer Krise sind sie gut geeignet, die Gemüter zu beruhigen. Da soll zum einen der Rückblick auf die Vergangenheit helfen: Es ist noch immer irgendwie gut gegangen. Irgendwie ist es immer weitergegangen.
Und wenn das nicht reicht, gibt es noch den fatalistischen Ausblick: „Es kommt, wie es kommt“.
Oder noch mehr resignierend: „Es kommt, wie es kommen muss“.
Also: Da lässt sich nichts ändern.
Gemeint ist natürlich: Da kann ich vermutlich nichts ändern, also muss ich auch nichts tun.
Beide Sätze sind nicht nur Aufforderungen, die Hände in den Schoß zu legen und alles einfach laufen zu lassen. Sie können auch Ausdruck einer großen Hoffnungslosigkeit sein. Doch Hoffnungslosigkeit können wir in der gegenwärtigen Krise ganz und gar nicht brauchen. Wir brauchen eine verlässliche Hoffnung; eine Hoffnung, die lebendig ist und lebendig macht.
Und genau davon ist im Wochenspruch die Rede:
„Gelobt sei Gott,
der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit
wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“
Und genau davon ist im Wochenspruch die Rede:
„Gelobt sei Gott,
der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit
wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“
Dieser Satz steht im ersten Petrusbrief (1. Petr 1,3).
Er ist geschrieben in einer Zeit, in der die kleinen christlichen Gemeinden um ihre Existenz kämpfen.
Die „Christianer“ – so werden sie im Brief genannt – wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.
Sie werden denunziert. Sie stellen eine Gefahr für die staatliche Ordnung dar. Und ihnen droht im schlimmsten Fall die Todesstrafe. Da hilft nun wirklich kein „Es kommt, wie es kommt“.
Die Menschen brauchen Ermutigung und Hoffnung. Und ein Schulterklopfen und „Kopf hoch“ Sagen reichen nicht aus. Die Hoffnung muss begründet werden. Und genau diese Begründung gibt der Brief.
Er ist ein wirklicher Ostergruß: „Christus ist wahrhaftig auferstanden!“
Nun ist der Brief vermutlich nicht vom Apostel Petrus selbst geschrieben. Doch die Botschaft des Briefes entspricht dem, was wir über Petrus wissen. Er spricht es als erster klar aus, wer Jesus ist.
Er sagt zu ihm:
„Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16)
Und so setzt sich Petrus mit Leib und Seele für die Verbreitung des Evangeliums ein. Dabei schießt er manchmal über das Ziel hinaus. Und zumindest einmal ist er feige und leugnet, ein Jünger zu sein (Mt 26,69-75).
Da ist er ehrlich verzweifelt und richtig hoffnungslos.
Aber das bleibt nicht so. Man kann Petrus einiges vorwerfen, aber eines sicher nicht: Dass er ein Fatalist war. Sein Lebensmotto war sicher nicht: „Es kommt, wie es kommt“.
Er ist voller lebendiger Hoffnung. Doch das ist nicht die Hoffnung auf irgendetwas in der Zukunft.
Das Leben von Petrus ist völlig verändert worden.
Deshalb ist auch seine Hoffnung eine andere, eine ganz besondere. Sie hat ihren Ursprung in der Auferstehung von Jesus Christus von den Toten. Sie ist lebendig und macht lebendig. Von dieser Hoffnung spricht er im Brief. Sie ist Gottes liebevolle Gabe an die Menschen. Diese Hoffnung gibt den Mut dazu, in einer Krise die Augen weit zu öffnen und zu sehen, wo Not ist. Sie gibt die Geduld dazu,
genau hinzuhören, was gebraucht wird. Sie gibt die Kraft dazu, dort anzupacken, wo starke oder auch zärtliche Hände gebraucht werden.
Und sie lässt schließlich auch Worte finden, die Trost spenden und Menschen Mut machen.
Auch das ist Ostern: eine Hoffnung, die lebendig ist und die lebendig macht.
Er ist geschrieben in einer Zeit, in der die kleinen christlichen Gemeinden um ihre Existenz kämpfen.
Die „Christianer“ – so werden sie im Brief genannt – wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.
Sie werden denunziert. Sie stellen eine Gefahr für die staatliche Ordnung dar. Und ihnen droht im schlimmsten Fall die Todesstrafe. Da hilft nun wirklich kein „Es kommt, wie es kommt“.
Die Menschen brauchen Ermutigung und Hoffnung. Und ein Schulterklopfen und „Kopf hoch“ Sagen reichen nicht aus. Die Hoffnung muss begründet werden. Und genau diese Begründung gibt der Brief.
Er ist ein wirklicher Ostergruß: „Christus ist wahrhaftig auferstanden!“
Nun ist der Brief vermutlich nicht vom Apostel Petrus selbst geschrieben. Doch die Botschaft des Briefes entspricht dem, was wir über Petrus wissen. Er spricht es als erster klar aus, wer Jesus ist.
Er sagt zu ihm:
„Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16)
Und so setzt sich Petrus mit Leib und Seele für die Verbreitung des Evangeliums ein. Dabei schießt er manchmal über das Ziel hinaus. Und zumindest einmal ist er feige und leugnet, ein Jünger zu sein (Mt 26,69-75).
Da ist er ehrlich verzweifelt und richtig hoffnungslos.
Aber das bleibt nicht so. Man kann Petrus einiges vorwerfen, aber eines sicher nicht: Dass er ein Fatalist war. Sein Lebensmotto war sicher nicht: „Es kommt, wie es kommt“.
Er ist voller lebendiger Hoffnung. Doch das ist nicht die Hoffnung auf irgendetwas in der Zukunft.
Das Leben von Petrus ist völlig verändert worden.
Deshalb ist auch seine Hoffnung eine andere, eine ganz besondere. Sie hat ihren Ursprung in der Auferstehung von Jesus Christus von den Toten. Sie ist lebendig und macht lebendig. Von dieser Hoffnung spricht er im Brief. Sie ist Gottes liebevolle Gabe an die Menschen. Diese Hoffnung gibt den Mut dazu, in einer Krise die Augen weit zu öffnen und zu sehen, wo Not ist. Sie gibt die Geduld dazu,
genau hinzuhören, was gebraucht wird. Sie gibt die Kraft dazu, dort anzupacken, wo starke oder auch zärtliche Hände gebraucht werden.
Und sie lässt schließlich auch Worte finden, die Trost spenden und Menschen Mut machen.
Auch das ist Ostern: eine Hoffnung, die lebendig ist und die lebendig macht.
Jürgen-Peter Lesch
Pastor in Ruhe (Springe, früher Pastor der EKD in Hannover)
Pastor in Ruhe (Springe, früher Pastor der EKD in Hannover)